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Regelmäßiges Stimmen

Das regelmäßige Stimmen:

Hier herrscht noch die meisten Unklarheit darüber, wie oft eigentlich ein Klavier gestimmt werden soll. Man hört vom Laienstandpunkt aus die verschiedensten Meinungen, die immer nur erkennen lassen, welche falsche Auffassung und Unkenntnis über ein Klavier besteht. Da lobt jemand sein Klavier, dass es seit mindestens fünf Jahren nicht gestimmt sei, aber noch sehr schön klinge oder noch nicht zu stimmen gebraucht werde, da es sehr solide gebaut sei!

Vom fachlichen Standpunkt Folgendes:

Das jährliche Stimmen ist unbedingt nötig, um das Instrument auf seiner genau berechneten Stimmhöhe des so oft genannten Normal-A und damit in seiner besten Tonfülle zu erhalten, und zwar ist es dabei – was sehr wichtig ist, nochmals besonders zu erwähnen – ganz gleich, ob das Klavier gespielt wird oder nicht!

Naturgemäß wird sich ein Klavier, das viel oder mit besonders starken Anschlag gespielt wird, eher verstimmen als ein wenig oder mit zarten Anschlag gespieltes Instrument. Die ständige Zugkraft der angespannten Saiten von 360 Zentnern selbst bleibt aber in beiden Fällen dieselbe. Das Stimmen des Klaviers muss von einem fachlich ausgebildeten Klavierstimmer durchgeführt werden. Wir empfehlen, das Klavier wenigstens einmal jährlich zu stimmen, auch wenn es nicht gespielt wurde.

Ebenso wird sich ein dem Luftzug oder stärkeren Temperaturschwankungen ausgesetztes Klavier durch die dadurch bedingten, oft geringen Veränderungen des Resonanzbodens schneller verstimmen als ein geschütztes, in möglichst gleich bleibenden Temperatur-Verhältnissen stehendes Instrument.

Befindet sich ein Klavier durch jahrelange Vernachlässigung oder durch besondere Temperaturschwankungen infolge eines Umzuges an einem zu warmen, ungünstigen Standort oder dergleichen wesentlich, also etwa einen halben Ton oder mehr unter Normalstimmung, so muss das Klavier dann mindestens zwei- bis dreimal unmittelbar hintereinander vorsichtig in kleinen Höhenstufen hochgestimmt werden, was natürlich eine wesentliche Mehrarbeit bedeutet.

Des Weiteren muss noch eine Nachprüfung etwa eingetretener Veränderungen am Mechanismus durch Einspielen und Abspielen der verschiedensten Bewegungen der Klaviatur, Mechanik und Pedaleinrichtung durchgeführt werden.

Die geringeren Kosten für rechtzeitiges Abstellen eingetretener Schäden oder Abnutzung kommen dem dadurch wieder gesicherten besten Erhaltungszustand und der damit verbundenen längeren Lebensdauer des Instrumentes zugute, abgesehen von der größeren Freude und dem Genuss beim Spielen auf einem ordnungsgemäß gepflegten Klavier.